Forderungskatalog Zwischennutzungen

Zwischen- & Pioniernutzungen beleben Innenstadtlagen, stärken Quartiere und schaffen Räume für Kultur, Soziales und Innovation. Gemeinsam setzen sich Clubcommission Berlin e. V. und Transiträume e. V. für mehr Raum und Unterstützung von Zwischen- und Pioniernutzungen in Berlin ein – und haben dazu ihren neuen Forderungskatalog vorgestellt.  Der Katalog fasst erprobte Lösungen aus der Praxis zusammen und zeigt, was in anderen Städten bereits funktioniert. Er richtet sich an Verwaltung, Politik und Eigentümer:innen – mit klaren Prioritäten: mehr Rechtssicherheit, schnellere Verfahren, bessere Beratung und Vermittlung sowie gezielte Anreize, um leerstehende Flächen wieder zu aktivieren.

Der Forderungskatalog bündelt konkrete Vorschläge und Maßnahmen, die dazu beitragen können, Eigentümer:innen und Nutzer:innen mehr Planungssicherheit zu geben, die Verwaltung zu entlasten und Kultur wie Nachbarschaften zu stärken. Ziel ist es, ungenutzte Räume in lebendige Stadtqualität zu übersetzen – durch gemeinsames Handeln, klare Strukturen und effektive Lösungen.

Die zentralen Forderungen für Zwischennutzungen sind:

  • Eine Klare Definition und rechtliche Verankerung von Zwischennutzung als eigenständige Nutzungskategorie mit planbaren Verfahren.
  • Beschleunigte Genehmigungen über standardisierte Anzeigenwege für befristete Nutzungen, inklusive einheitlicher Checklisten.
  • Eine Städtische Zwischennutzungsagentur als neutrale Schnittstelle zwischen Eigentümer:innen, Verwaltung und Nutzenden; zentrale Anlaufstelle für Beratung, Prozessbegleitung und Matching.
  • Aktivierungsanreize für Eigentümer:innen, z. B. steuerliche und programmatische Instrumente, die Handlungsbereitschaft belohnen.
  • Verwaltungsqualifizierung: Fortbildungen für Bau-, Ordnungs-, Umwelt- und Wirtschaftsämter sowie ein stadtweiter Anforderungskatalog als Standard.
  • Strategische Verankerung in der Stadtentwicklung: Integration von Zwischennutzung in ISEKs, Förderlogiken und bezirkliche Wirtschafts- und Kulturstrategien.
  • Messbare Wirkung: Verknüpfung mit ESG- und SDG-11-Zielen, inklusive praxistauglicher Indikatoren für soziale, kulturelle und wirtschaftliche Effekte.
  • Aufwertung von Kulturstandorten: Anerkennung von Musikclubs und kulturellen Orten als Anlagen kultureller Zwecke, auch in temporären Setups.

Warum jetzt handeln?

Leerstände sind eine ungenutzte Stadtressource. Zwischen- und Pioniernutzungen könnten Stillstand beenden, Verwahrlosung vermeiden, das Sicherheitsgefühl erhöhen, Nachbarschaften stärken und Sichtbarkeit für neue Nutzungskonzepte schaffen. Eigentümer:innen könnten durch planbare Prozesse profitieren, Kommunen durch lebendige Erdgeschosszonen und lokale Wertschöpfung, Kulturschaffende und Initiativen durch bezahlbare Flächen und größere Reichweite.